Auch nach dem Jahr 2011 waren die Ereignisse von 1991 nicht vergessen. Immer häufiger tauchte die Frage auf: Sollte Hoyerswerda nicht mit einem Denkmal an den Herbst 1991 erinnern? Im Ergebnis einer Bürgerumfrage zum Umgang mit dem Gedenken wurde ein künstlerischer Wettbewerb unter dem Motto "Hoyerswerda vergisst nicht - wir erinnern" initiiert.
Ein entsprechender Aufruf wurde im Juli 2012 mit dem Ziel veröffentlicht, einen angemessenen Ort des Gedenkens an die Ereignisse des Herbstes 1991 zu schaffen. Bei der thematischen Umsetzung waren klassische Kunstformen wie Skulptur, Relief oder Bildtafel denkbar, aber ebenso moderne Umsetzungsformen wie beispielsweise multimediale Installationen. Für die WettbewerbsteilnehmerInnen bestand dabei außerdem die Möglichkeit, einen Standort vorzuschlagen und diesen in den kreativen Prozess einfließen zu lassen.
Bis zum Ende der Einreichungsfrist am 31.10.2012 gingen insgesamt acht Wettbewerbsarbeiten bzw. Vorschläge ein. Durch eine sachkundige Jury wurde das Model "Offene Tür, offenes Tor" von Frau Martina Rohrmoser-Müller ausgewählt. Im Wettbewerbsbeitrag von Frau Martina Rohrmoser-Müller steht das Symbol "Offene Tür, offenes Tor" für Gastfreundschaft, offenes Herz und Willkommenskultur, der darüber liegende "Regenbogen" symbolisiert Aussöhnung, Freundschaft und Frieden. Die offene Tür wurde in anthrazit - im schlichten Baustil der Hoyerswerdaer Neustadt - aus homogenem Basalt gestaltet. Aus dem gleichen Material fügt sich der stilisierte Regenbogen in die Tür ein. Um die kräftigen Farben des Regenbogens darzustellen, setzte sie beidseitig farbiges Glas in den Stein ein.
Außerdem wurde als multimediales Element auf einer Seite der Türpfeiler ein QR-Code angebracht. Damit sind sowohl Informationen über die Ereignisse im Herbst 1991, als auch zu den vielschichtigen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, und für Demokratie, Weltoffenheit und Vielfalt abrufbar.